Freitag, 20. April 2018

M. Tosatti und die Handreichung der DBK

Auch Marco Tosatti kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana die Nachrichtenlage um die Handreichung der DBK zur Interkommunion, die den Brief der sieben Bischöfe nach Rom zur Folge hatte und die (von der DBK geleugnete) negative Einschätzung der Glaubenskongregation.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"INTERKOMMUNION IN DEUTSCHLAND, DIE ZURÜCKGEWIESENE REFORM"

"Die Glaubenskongregation soll mt Zustimmung des Pontifex die von der deutschen Bischofskonferenz geplante Erleichterung, die es protestantischen Ehepartnern ermöglicht, die eucharistische Kommunion in Katholischen Kirchen zu empfangen, zurückgewiesen haben.

Das schreibt die österreichische Agentur kath.net, die normalerweise sehr gut über katholische Fragen im deutschsprachigen Raum informiert ist.
Aber die deutsche Bischofskonferenz hat ein Kommuniqué herausgegeben, in dem behauptet wird, daß es "falsch sei, daß der pastorale Plan aus dem Vatican vom Papst oder irgendeinem Dikasterium abgelehnt worden sei."
Aber der National Catholic Register, der zwei anonyme Quellen aus höherer Ebene zitiert, bekräftigt die von kath.net veröffentlichte Notiz: die Glaubenskongregation soll die Ermöglichung der Kommunion für protestantische Ehepartner blockiert haben. Und er fügt ein interessantes Detail hinzu: der Papst habe aus unbekannten Gründen -auch wenn er der Entscheidung des Präfekten Ladaria zugestimmt habe- gewollt, daß der Brief geheim beiben solle. Der Präsident der Deutschen  Bischofskonferenz soll sich in den nächsten Tagen nach Rom begeben, um dort diesen ganzen Komplex mit dem Pontifex selbst zu diskutieren.

Die Deutsche Bischofskonferenz unter der Leitung von Kardinal Reinhard Marx
hatte im vergangenen Februar (mit 67 gegen 13 Stimmen) dem Entwurf eines Dokumentes zugestimmt, das unter der Klausel "einer spirituellen Notfallsituation" protestantische Ehepartner zur Kommunion zuläßt. Aber nach Angaben von kath.net. wurde der Entwurf an den Absender zurückgeschickt.



Diese Nachricht wurde unabhängig davon von Maike Hickson von OnePeterFive bestätigt.
Die aufgeworfene Frage rief eine Sensation hervor und sieben deutsche Bischöfe haben an den Vatican geschrieben und darum gebeten, daß der Hl. Stuhl das alles klären möge.
Einer von ihnen, Bischof Stefan Oster von Passau, hatte in einem Interview detailliert beschrieben, welches die Haupteinwände waren.
In der Zeitung seiner Diözese sagte Oster, daß "wir uns eine Klarstellung zur Frage wünschen, ob diese Ausweitung der Interpretation einer "schweren Notsituation" korrekt ist."
Er sagte, daß das keine einfache Sache zu sein scheine, einerseist das volle katholische Verständnis von der Eucharistie teilen zu wollen, "während man andererseits bei einer anderen Konfession bliebe und zur selben Zeit das Verstehen dieser Konfession vom Letzten Abendmahl beibehalte."
Der Bischof von Passau sieht nicht, wie es möglich sein soll, diesen inneren Widerspruch zu überwinden und dabei innerlich zwei verschiedene, unvereinbare Verständnisse der Heiligen Kommunion zu bewahren.

Auch die Kardinäle Brandmüller und Cordes hatten ihre stark gegensätzliche Meinung zur von den deustchen Bischöfen vorgeschlagenen Erleichtertung ausgedrückt.
Und schließlich hatte auch Kardinal Gerhard Müller- der Ex-Präfekt der Glaubenskongregation- gesagt, daß die von dern deutschen Bischöfen approbierte Erleichterung bei den Gläubigen Verwirrung auslösen würde. Er erklärte, daß wir nur dann einen ökumenischen Fortschritt erreichen können, wenn wir uns dem großen Ziel der Einheit der Christen in der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche nähern.
Vorbedingung dafür wäre aber die Anerkennung der Sakramentalität der Kirche und die Tatsache, daß wir keinerlei Macht haben, über die Sakramente zu verfügen. Hier müßte man als erstes klarstellen, ob die Beischofskonferenzen nicht in bestimmten Fällen die Grenzen ihrer Autortität überschreiten."

Die Entscheidung der Glaubenskongregation -wenn sie bestätigt wird- wäre eine ernste Ermahnung an einen Episkopat, der sich schon durch seine Unrast auf dem Feld der Lehre und der pastoralen Praxis bemerkbar gemacht hat. "

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, M. Tosatti



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