Dienstag, 12. September 2017

S. Skojec nennt Magnum Principium eine tickende Zeitbombe- Fortsetzung....oder Molon Labe!

Fortsetzung:
hier das Original:  klicken


 Weil "die Zeit größer ist als der Raum" würde ich klarstellen, daß nicht alle Diskussionen doktrinaler moralischer und pastoraler Themen durch das Eingreifen des Lehramtes entschieden werden müssen. 
 Einheit von Lehre und Praxis ist in der Kirche sicher nötig, aber das schließt nicht  aus, daß es verschiedene Wege gibt, einige Aspekte dieser Lehre zu interpretieren  oder bestimmte Konsequenzen daraus zu ziehen. Das wird immer der Fall sein, weil  der Hl. Geist uns zur Wahrheit führt, bis er uns voll ins Mysterium Christi einführt  und ermöglicht uns alle Dinge zu sehen, die er tut. Jedes Land, sogar jede Region  kann Lösungen suchen, die besser zur Kultur passen und einfühlsam für ihre  Traditionen und örtlichen Erfordernisse sind. Weil Kulturen de facto sehr  verschieden sind und jedes generelle Prinzip....inkulturiert werden muß, wenn es  respektiert und angewandt werden soll."

Das ist moralischer Relativismus- klar und einfach.

Und wir haben gesehen, wie gut das für die Gläubigen funktioniert hat, oder nicht? 
Der Entscheidung, ob es zulässig ist, wiederverheirateten Geschiedenen  der Zuständigkeit der individuellen Bischofskonferenzen, lokalen Ordinariaten und sogar Gemeindepriestern zu überlassen, folgte das Chaos. Was in Polen verboten ist, ist in Deutschland erlaubt. Und so weiter.
Es war nie vorgesehen, die Morallehre der Kirche zu relativieren oder sie durch Delegierung zu zerstückeln. Die Kirche ist eine, heilig, katholisch und apostolisch und diese Perversion der Subsidiarität erodiert offensichtlich auf gefährliche Weise sowohl ihre Einheit und Katholizität, während sie zur selben Zeit auch ihre Heiligkeit und ihren apostolischen Auftrag unterminiert.

Und jetzt werden wir Zeugen der Delegierung der Autorität für Liturgische Texte an Gruppen von Bischöfen, die nur allzu oft moralisch kompromittiert oder anderweitig unwillig sind, dem Göttlichen Willen Priorität einzuräumen und dem Wohl der Kirche und der Seelen, die ihrer Sorge anvertraut sind. 
Die Zusätze, Substitutionen und Variationen, die "Quo Primum" durch die Durchsetzung eines einzigen liturgischen Messbuches für den primären und ältesten Ritus der Kirche beenden wollte, werden nun vorsätzlich wieder eingeführt.

Nur dieses mal werden sie so gut wie sicher keine gut gemeinten, aber fehlgeleiteten Manifestationen örtlicher Frömmigkeit sein, sondern eher zu einem Wettlauf zu Banalisierung und Desakralisierung der Messe führen. Was das Zweite Vaticanische Konzil mit der Liturgie tat, war schlimm genug, indem es dem consilium die Erlaubnis gab, ihre Struktur und Form aufzulösen und ihre wunderbaren Gebete durch Ersatz-Fabrikationen, ökumenische und interreligiöse Gesten zu ersetzen und zu einer übergreifenden Reduzierung der sakramentalen Theologie. 
Aber wenigstens konnte man sagen, daß der Novus Ordo ein einziges Missale, eine generelle Instruktion, wie es zu befolgen sei, hatte. Es ist liturgischen Reformern immer noch möglich zu argumentieren, daß das, was in so vielen Gemeinden rund um die Welt passierte, Mißbrauch sei, weil sie auf die Texte aus Rom hinweisen konnten, die anzeigten, wie die Messe gefeiert werden sollte, wenn man Ehrfurcht zeigen wollte (was beim neuen Ritus- leider- nur eine Option, keine Forderung war).

Jetzt aber können die Mißbräuche einen wahren Graswurzeleffekt entwickeln. Denke global-mißbrauche lokal- mit kirchlicher Zustimmung! 
Glaubt irgendjemand wirklich, daß die komplett ausgeweidete Liturgiekongregation nicht den Stempel ihrer Zustimmung unter jede eingereichte Änderung setzen wird? 
Ich weiß nicht, ob es Standardpraxis des Sekretärs der Liturgiekongregation ist, einem päpstlichen motu proprio zur Liturgie erklärende Bemerkungen anzufügen, aber der Name des Präfekten dieser Kongregation- Kardinal Robert Sarah- war wegen seiner Abwesenheit verdächtig. 
Und es fällt schwer, sich nicht zu fragen, ob das so ist, weil er nichts mit seinem Inhalt zu tun haben wollte.




Einige spekulieren bereits, daß die Schlacht um das "pro nobis" und "pro multis" in den Konsekrierungsworten mit gusto zurück kommen wird, mit individuellen Konferenzen, die sogar noch größere Veränderungen an diesem wichtigsten Gebet der Messe zulassen, Veränderungen die wichtig genug sind, um die Gültigkeit des Sakramentes in Frage stellen zu können. 
Wie naiv müssen wir sein, um zu hoffen, daß die verurteilenswerte Seuche der inklusiven Sprache nicht wieder ihr scheußliches Haupt erheben wird, nachdem wir dachten, es habe seinen letzten Atemzug getan? 
Man braucht nur ein bißchen Phantasie, um sich vorzustellen, wie unerfreulich die Dinge werden könnten.

Dennoch sollten wir nicht sagen, daß Katholiken keine Optimisten sind. Ich habe auch schon Äußerungen gesehen, daß hier nichts wirklich Substantielles verändert worden sei. Diese Delegierung der Übersetzung der Texte setzt immer noch  die Treue zu den Originalen voraus und muß immer noch von Rom approbiert werden, warum machen sich die Leute Sorgen?
Dieses Argument klingt verblüffend so wie die, mit denen behauptet wurde, daß Amoris Laetitia die Lehre nicht verändert. Die Wahrheit ist- sie tat es nicht. Und das hat nichts dazu beigetragen, die Verwüstung der Praxis, die folgte, zu verlangsamen.

Und so wird es mit der Liturgie sein.

Dennoch gibt es einen hoffnungsvollen Hinweis in diesem ganzen Durcheinander. Die vorsätzliche Balkanisierung der "Ordentlichen Form" der Kirche wird diese zweifellos noch weiter schwächen. Sie wird schwerer und schwerer zu erhalten sein. Es werden Vorlieben und Besonderheiten entstehen, möglicherweise Diözese gegen Diözese stehen und den Novus Ordo das bißchen Integrität kosten, das er noch hat.

Vielleicht ist das die Absicht. Vielleicht werden die, die versessen sind, den katholischen Glauben zu zerstören, im Wissen, daß die breite Mehrheit der Katholiken an der sog. ordentlichen Form der Messe teilnimmt, denken, daß das die "Axt -nicht an die Äste und Sprosse sondern an die Wurzeln, das heißt, an den Glauben und sein tiefstes Feuer" legen wird.
Aber wie meine Freundin Hilary White so oft sagte: "Die Kirche hätte keinen weiteren "konservativen" Papst überlebt. Franziskus hat die Leute geweckt und sie werden nie wieder schlafen können. Und als sie einmal begonnen hatten abzuwägen, warum das. was er tat, falsch ist, begannen viele damit, kritischer darauf zu schauen, was passiert ist, seit das Konzil die augenblickliche Situation ermöglicht hat.

Das selbe kann auch für die Liturgie wahr sein: die Kirche konnte diese fortwährende Trennung zwischen den beiden Formen des gleichen Ritus, die zwei diskordante Visionen von liturgischer Theologie und Anthropologie ausdrücken, nicht überleben. Ich werde nie vergessen, wie ich mit jemandem sprach, der nur am Novus Ordo teilnahm und mich dadurch überraschte, daß er sagte:
"die Zukunft der Kirche ist die Alte Messe." Er hatte sein eigenes Leben nicht geändert, aber er sah die Handschrift an der Wand.

Und so-wie diese Änderungen anfangen, sich auszubreiten, werden mehr Leute ihre Augen auf die Traditionelle Messe richten. Und während es die Angst gibt- und ich sehe sie größer werden- daß Summorum Pontificum widerrufen werden wird, glaube ich nicht, daß das wirklich möglich ist.
Weil-wie Papst Benedikt XVI sagte "was frühere Generationen für heilig hielten, bleibt auch für uns heilig und groß und kann nicht plötzlich ganz verboten oder sogar nur als schädlich angesehen werden." 

Für diejenigen unter uns, die zur Messe aller Zeiten gefunden haben, gibt es kein zurück. Und wenn sie versuchen, sie uns wegzunehmen, werden sie scheitern. Wenn sie uns aus den Kirchen entfernen, werden wir Messen in Schulen, Sälen, auf den Feldern, in den Häusern der Menschen feiern. Das werden wir im Vertrauen darauf tun, daß andere diese Via dolorosa schon vor uns gegangen sind:

"Es ist so weit gekommen: die Menschen haben ihre Gebetshäuser verlassen und sich in den Wüsten versammelt -ein bedauernswerter Anblick; Frauen und Kinder, alte Männer und kranke Männer, die sich erbärmlich unter heftigem Regen und Schneestürmen und Wind und Winterfrösten durchschlagen und dann wieder im Sommer unter sengender Sonne. Dem setzen sie sich aus, weil sie nicht Teil des bösartigen arianischen Sauerteigs sein wollten."
Hl.Basilius der Große, Epistulae 242, 376 AD.

Was mich angeht, ich werde nicht zurück gehen. Die antiken Liturgien der Kirche nähren und erhalten uns. Sie sind unsere Rüstung und Waffen. Und wenn sie kommen, um sie zu holen....Molon Labe!*

Quelle: OnePeterFive,  Steve Skojec


*"Komm und hol sie dir"  (sagte der Überlieferung nach bei den Thermopylen der Spartanische König Leonidas zum Perserkönig Xerxes auf dessen Aufforderung hin, die Waffen zu strecken) 

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